Öffentlicher Transport: Dienstleister nur noch “Toperten”...?

Reklamationen, Beschimpfungen bishin zu Drohungen: Wer hilft weem, wer verteidigt ween?
Die Gesellschaft verändert sich. Das ist mittlerweile bekannt. Bekannt ist auch, dass seit der öffentliche Transport “gratis” ist, die Probleme zusehends in die Höhe schnellen. Ja Probleme, die gibt und gab es seit jeher im öffentlichen Personennahverkehr. Doch seitdem die Nutzung gänzlich unentgeltlich ist, tümmeln sich Gestalten in Bussen, Bahnen und Trams, die vorher nicht zum Zuge kamen.
Nun gut. Die Probleme , die allseits bekannt sind: Verspätungen, Ausfälle. Das bringt jeden Arbeitnehmer auf die Palme: “Dann huelen mer den effentlechen Transport, a brauchen mei laang Zait fir vun A op B, wie wann mer am Stau mam eegenen Auto roueg wären.....”
Einige , verständnisvolle Personen verstehen , dass Busse , wie auch die Personenkraftwagen, Autos genannt, zusammen auf einer Strasse verkehren, Steht eine Reihe von Auto im Stau, logischerweise auch ein Bus. So klar wie ...lassen wir das.
Das eigentliche Problem: Die Busfahrer sind und werden immer schlimmer beleidigt, angegriffen und teils sogar körperlich verletzt. Als Grund hierfür nennen verschiedene Pseudo-Angreifer: “ Duerch de Chauffeur hun mer eisen Zuch verpasst, hun stress mam Chef, verleieren eis Arbecht... usw..”
Als wenn es nicht schon mit diesen Anfeindungen reichen würde, nein, die Busfahrer/innen werden nach Schichtende noch teilweise von “kranken” Idioten verfolgt.
Bislang glücklicherweise ohne Folgen. Folgen werden aber geleistet, sobald irgendeine Person per Handy oder Rechner eine Reklamation ans Unternehmen gegen besagten Fahrer/in einreicht: Deen huet daat an daat, do an do gema. Und dies mit einem scharfen Ton untermalt, dass in zunehmenden Fällen sogar die Reklamations- Annahme ihren Ohren nicht mehr traut: “ Die Frechheiten und Anfeindungen und Beleidigungen gegen Firma, Fahrer und Dispobüro nehmen Formen an, die einfach so nicht mehr annehmbar sind.
Und Beweise liefert (kann keiner) niemand: Denn: Wenn Fahrer X vielleicht einmal schneller fährt, ein anderer zu langsam, ( Zug verpasst), wem glaubt man dann: Zu schnell, zu langsam,was stimmt, was nicht?
Man müsste endlich wieder zum Schluss kommen, dass Reklamationen vielleicht dienlich und hilfreich sind, aber wenn, dann bitte schön nur in bewiesenen Situationen, mit Zeugen und allem drum herum.... Den wenn es nur darum geht, einen Fahrer/in fertig zu machen, ihn/sie beim Vorgesetzten anzuschwärzen, dann dient jegliche Reklamation keinem.
Abschliessend hier ein Fallbeispiel, wobei sich der Leser selbst ein Bild machen kann:
(Alle Namen und Handlungen frei erfunden!!!):
De Jos ( Chauffeur) firt Linn 25. Den Joey kennt de Jos , as mam Jos senger Ex zesummen. Die zwee hun Streit am Privaten.
De Joey well de Jos elo bei sengem Patron schlecht man an mecht eng Reklamatioun:
Moien, hei de Joey x. Äre Chauffeur vum Bus x, as de moien um 9.00 do an do ze seier gefuer, Leit sin gefall am Bus, asw....
Diese Reklamation erreicht das Büro, die diese Reklamation annehmen: Fazit : Der Fahrer Jos muss sich schriftlich erklären.
Trotz Beweislosigkeit wird Fahrer Jos von seinen Vorgesetzten unter Druck gestellt und ermahnt.
Mit welchem Recht (Unrecht) wird Jos hier als Böser dagestellt? Keine Beweise, nix, nur weil eine Person anruft oder mailt, ist der Fahrer sofort der Böse.
So einfach darf und kann es nicht mehr sein, dass die Bediensteten sofort die Bösen sind, wenngleich ein x- Mensch glaubt, seinem Denunzianten-Trieb Gehorsam zu leisten...
Heutzutage scheint es einfach zu sein...
Quo Vadis......
Alain Gales