Fir d'Meteorologe si mir scho bal ee Mount laang am Fréijoer, um Kalenner huet et t'lescht Woch ugefaangen. Dat mierkt een och schonn op Plazen an der Natur an et dierft och schonn opgefall sinn datt ee méi Villercher héiert. D'Fréijoer ass déi Zäit an där vill wëll Déieren Nowuess kréien. Dat fält ënner anerem och op zu Diddeleng an der Fleegestatioun fir wëll Déieren, well da vill jonk Villercher bruecht ginn, vun deenen ugeholl gëtt datt se Hëllef brauchen.

28/03/2023 Fréijoer: net all Villche brach Hëllef

An de leschte Joer huet sech an der Statioun zu Diddeleng erausgestallt datt e groussen Deel vun de Patienten eigentlech keng Hëllef brauch. Fir z'erkennen ob e klenge Villche Problemer huet, verschéckt Natur&Ëmwelt ëmmer nees Infoblieder fir opzeklären. An der Fleegestatioun zu Diddeleng selwer gëtt een natierlech och informéiert, zum Beispill vun hirer Directrice Jill Gaasch mat där mir d'Déiere mol an zwou Gruppen opdeelen.

28/03/2023 Jill Gaasch Nestflüchter

A wéi ass et da mat den Nesthocker?

28/03/2023 Jill Gaasch Nesthocker

Den Nesthocker bleift natierlech net säi Liewe laang am Nascht, ma seng éischt Schrëtt ausserhalb vum Nascht sinn eng Grëtz méi onbehollef, an dowéinst kéint een da mengen d'Déierche bräicht Hëllef.

28/03/2023 Jill Gaasch Nesthocker aus dem Nascht eraus

Wann een dann awer der Meenung ass et misst een dem Villchen hëllefen, soll een eng Kartrongskëscht bei Hand hunn.

28/03/2023 Jill Gaasch Kartrongskëscht

An hei nach e puer praktesch Tipps wann dir engem Villchen am Fréijoer begéint:
- d'Déier net direkt upaken
- wann upaken, well eng direkt Gefor besteet, dann nëmme mat Stoff (am beschten nach duerch d'Wiss reiwen)
- no 3 - 4 Stonne kucken ob d'Mamm sech ëm d'Déier gekëmmert huet
- wann een eng Kaz huet; dobanne loosse wann e jonke Villchen an der Géigend ass

Hei de ganze Communiqué vun Natur&Ëmwelt:

Der Frühling ist die Zeit, in der viele Wildtiere ihre Jungen bekommen. Jedes Jahr werden in der Pflegestation für Wildtiere (Centre de soins pour la faune sauvage) der natur&ëmwelt ASBL in Düdelingen über 2.000 Wildtiere aufgenommen, davon ungefähr 60% als vermeintlich verwaiste Jungtiere. Viele dieser Jungtiere hätten allerdings überhaupt keine Hilfe benötigt, da die Mutter oder die Eltern sich meist nur zeitlich begrenzt entfernt haben (z.B. zur Nahrungssuche).

Die Pflegestation und die Naturverwaltung weisen darauf hin, dass wilde Tiere in der Natur bei ihren Eltern besser aufgehoben sind als in Menschenhand. Das Entfernen aus der Natur und die Umstellung auf Menschenaufzucht und Ersatznahrung bedeuten für viele Tiere großen Stress, der oft tödlich endet. Findet man also ein Jungtier und will helfen, sollte man bedenken, dass nicht jedes Jungtier welches mutterlos scheint, dies auch tatsächlich ist. Wann also braucht ein Jungtier Hilfe?

Beim Fund eines vermeintlich verwaisten Jungvogels sollte man diesen erst einmal in Ruhe lassen und sich entfernen. Oft hört man bereits die Eltern Warnrufe abgeben und sieht sie nervös umherfliegen. Während sie auf Nahrungssuche gehen, lassen Alttiere ihren Nachwuchs regelmäßig alleine; manche suchen die Jungtiere gar nur zu Fütterungszwecken auf. Junge Vögel die flügge werden – also kurz vor dem Ausfliegen sind – treibt der Hunger gerne mal so weit, dass sie sich selber schon auf Nahrungssuche begeben. Sie werden jedoch weiterhin von den Eltern gefüttert; dies kann man aus einiger Entfernung beobachten. Hat man das Gefühl, dass ein Jungtier sich in einer Gefahrensituation befindet (Katze, Autos, usw.), so kann man den Jungvogel etwas höher in einen Baum oder in eine Hecke setzen. Bei Vögeln kann man Jungtiere anfassen, ohne dass die Eltern sie deswegen verstoßen. Hauskatzen sollten zu diesem Zeitpunkt möglichst im Haus gehalten werden.

Beim Fund eines vermeintlich verwaisten jungen Säugetiers sollte man dieses in Ruhe lassen und sich entfernen, sofern das Jungtier sich nicht unmittelbar an einer Gefahrenquelle (z.B. direkt neben einer Straße) befindet oder offensichtlich verletzt ist. Mütter entfernen sich oft von ihren Jungen, um vor Gefahren zu flüchten – in diesem Falle vor Ihnen als Spaziergänger oder Ihrem Hund, oder sogar um Sie von dem Jungtier abzulenken. Will man sichergehen, dass die Mutter sich noch um ihr Junges kümmert, kann man nach 3-4 Stunden kontrollieren, ob es sich noch immer an der gleichen Stelle befindet. Oft wird man dann feststellen, dass die Mutter sich um das Junge gekümmert hat und sie weitergezogen sind. Um es von einer Gefahrenquelle zu entfernen sollte man das Jungtier nur mit einem Kleidungsstück oder Tuch anfassen, welches man vorher an Gras gerieben hat, und es an eine sichere Stelle in der Nähe versetzen. Dies um zu verhindern, dass die Mutter es später auf Grund des Menschengeruchs verstößt.

Versuchen Sie nie ein Jungtier zu füttern oder es selber aufzuziehen. Junge Wildtiere artgerecht aufzuziehen und auszuwildern erfordert viel Erfahrung, Fachwissen und Zeit. Zudem ist die Haltung von Wildtieren in Privathaushalten in Luxemburg verboten, da die Haltung dort nicht artgerecht ist und somit als Tierquälerei anzusehen ist. Der Mensch kann niemals ein wildes Muttertier ersetzen und das Junge so auf das Leben in der freien Natur vorbereiten wie es die Mutter kann.

Die Pflegestation kümmert sich um jedes Wildtier in Not, am besten jedoch nur solche, die wirklich Hilfe benötigen. Falls Sie sich unsicher sind, sollten Sie immer zuerst die oben genannten Beobachtungs-/Wartezeiten beachten und auf die telefonische Beratung der Pflegestation zurückgreifen, bevor Sie ein Tier in die Pflegestation bringen (Tel: 26 51 39 90; Öffnungszeiten (Mai-August) täglich 8-12 Uhr und 14-20.30 Uhr; www.centredesoins.lu).