Die EU fördert Auslandsaufenthalte zum Studium, der Staat gibt erhebliche Summen aus um die Studierenden im Ausland zu unterstützen. Nach dem ich die folgende Geschichte erlebt habe, bin ich jedoch der festen Überzeugung dass noch enormes Verbesserungspotential bei der grenzüberschreitenden Ausbildung besteht.

Folgendes hat sich kürzlich zugetragen: Im Rahmen eines Masterstudiums der Psychologie wird verständlicherweise die Durchführung eines Praktikums, in diesem Falle von der Uni Innsbruck, gefordert. Der betroffene Student setzt sich Anfang 2013 auf die Hinterbeine und erhält ein Praktikum an einem größeren Klinikum im Süden des Landes. Bis dahin alles wunderbar.

Dann geht es an den Papierkram.

Nach Abschluss der Semesterstudien in Innsbruck und nach einem persönlichem Gespräch vor Ort, das ebenfalls positiv verlaufen ist, schickt das Klinikum eine Praktikumskonvention an den Studenten welche von ihm, dem Klinikum und der Uni unterschrieben werden muss. Die Uni hingegen weigert sich die besagte Konvention, praktischerweise nur in französischer Sprache verfügbar, zu unterzeichnen mit der Begründung dies wäre in Österreich nicht erforderlich und nicht üblich. Das Klinikum hingegen besteht auf der Unterschrift, da es anderenfalls Probleme mit der ADEM geben würde.

Wir sind mittlerweile Ende August: Nächste Woche soll das Praktikum beginnen...

Auf telefonische Nachfrage bei der ADEM ist kein Verantwortlicher zu erreichen, keiner weiß so genau wo das Problem liegt und wer dem Klinikum Probleme bereiten soll. Das Klinikum hält sich nur an die internen Richtlinien, kein Praktikum ohne Konvention! Die von der Uni gelieferte Bescheinigung, dass es sich um ein obligatorisches unbezahltes Praktikum handelt, reicht den Luxemburger öffentlichen Stellen nicht. Mein Angebot alle sich eventuell stellenden Versicherungsfragen privat zu lösen, interessierte ebenfalls keine der eventuell zuständigen Staatsdiener.

Fazit: Der arme Praktikant sitzt zwischen zwei Stühlen und läuft Gefahr das Semester wiederholen zu müssen. Dann wäre die CEDIES wieder an der Reihe um viele Fragen an den Studenten zu richten. Wieso, warum u.s.w.

Eine solche Posse in Zeiten des Bologna Prozesses und der "simplification administrative" in Luxemburg ist trotz allem guten Willen und allem Verständnis für die Scheu vor Verantwortung, starker Tobak...