Velodrom und Covidrom

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Seit sage und schreibe zwei Jahrzehnten immer wieder in der Diskussion, scheint die „Causa Velodrom“, eine wahrhaft «never ending Story», definitiv aus ihrem «Dornröschenschlaf» erwacht!
Dieses Projekt, seit 2003 in den Jahresplanungen der Sportinfrastrukturen vorgeschlagen, ist à priori, IMMER an Finanzierung, sowie politisch- und landesspezifischem Unwillen gescheitert! Damals dem Rotstift zum Opfer „gefallen“, soll es neuerdings, man höre und staune, finanzspezifisch zu 100% vom Staat getragen werden! 54 Millionen Euro die Bahn, 50 Millionen Euro, für den kommunalen Sportkomplex?! Summa Summarum 104 Millionen Euro!
Dies trotz Pandemie und diesbezüglicher in Größenordnung nicht absehbarer, budget-, wirtschafts- und BIP-spezifischer Einbußen!Trotz Corona und Konsorten, welche unbeirrt im „Covidrom“ der Viren, rund um den Globus ihre Runden
drehen!
Chronologische Retrospektive!
2006: Staatsminister Jean-Claude Juncker gibt Kund dass demnächst mit dem Bau einer Radbahn begonnen werden kann! Februar 2007, wird ein Vor-Projekt, Kostenpunkt: 6,1 Millionen Euro, präsentiert! März 2007: wegen diverser Auflagen und technischer Probleme (giftige Gase auf der Cessinger Müllhalde usw.) wird ein radsportspezifisch unsinniges Zeltdach-Projekt, verworfen! Anfang Juni 2008, gut Ding will Weile haben, gibt das Umweltministerium grünes Licht, da man giftige Gase & Müll anscheinend fest im Griff hat! Doch anstatt das “Projekt” Cessingen 2008 endgültig anzugehen verschwindet es - wieso und warum - wieder “dans les profondeurs du tiroir”!
Mai 2008: Vélo- an Bommeleer-Syndrom!
«Bis d‘Bommeleer-Affaire» opgedeckt, an ons cyclisten um Dreckstipp, oder wou och emmer, e Vélodrome gebaut kreien, leeft nach vill Waasser d’Musel eroof, an an der Politique - les grands diseurs ne sont pas les grands faiseurs - gett weiderhin genausouvill gebraddelt wei Verspriechen gebrach! Bis dohin as längst Gras, souwuel iwert d‘Bommeleer, wei och iwert den Dreckstipp zu Zeisseng gewues! November 2010: Sou wei een heiert, sin anscheinend 95% vun de Letzebuerger geint e Vélodrome, dobäi wor d’Fro: e Vélodrome, jo oder nee, schons virun Joeren beäntwert! Unisono vum Premier bis zum leschten lampiste an der Chamber: «jo, e gett gebaut»! Velodrom a Cyclisten, Originaltoun Internet: «Deck Muskelpäck a klengt Gehiir»! «Papageien, eweg vun der Strooss op e Velo-Domm”! “E Velodrome as sou onneideg wei e Kropf am Hals”! De comble: E Monsieur deen sech de «Bommeleer» nennt, wellt erem aktiv gin: «sollt deen je gebaut gin, da sprengen ech en an d’Luucht»!!
März 2017: «Ist und bleibt der Bau eines Velodroms Wunschgedanken und Selbstbetrug oder ist der Glaube an die Wiederbelebung eines Scheintoten realistisch». Der luxemburger Radsport ist „quantité négligeable“ wenn es heisst er kostet Geld! Der Bau eines Velodroms kostet definitiv Geld, ist aber längst überfällig und wäre ein Gewinn für ALLE!
Warum ein Velodrom „Lull Gillen“?
Einzigartig und unvergleichbar, war “unser” Lull einer der weltbesten “Pistards” überhaupt! 19 mal WM-Teilnehmer. Weltrekordinhaber über 5.000 m.! Vizeweltmeister Sprint.1949 Vizeweltmeister Verfolgung hinter Fausto Coppi! 52 & 54 WM-Bronze Verfolgung!126 Sechstagerennen,11 Siege, 20 mal Zweiter, 24 mal Dritter!
Herbst2022: «Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube»:
Am 07.10.22 - Geburtstag unseres unvergessenen Lull - der Spatenstich in Mondorf für «Velodrom Lull Gillen»?
Georges Schranz