...der Busfahrer*innen im öffentlichen Linienverkehr

In meinem auf rtl.lu publizierten Leserbrief mit dem Titel «TICE-Innovation satt Abbau!» schlage ich die Fusion der drei öffentlichen Busbetriebe TICE, CFL-Bus und AVL unter dem Dach der CFL-Gruppe vor, dies mit dem Ziel einer wesentlichen Effizienzsteigerung sowie einer substanziellen Kostenreduktion. 
 
Ich bin fest überzeugt, dass mit diesem wichtigen, ja unverzichtbaren Schritt, kombiniert mit einer modernen internen Unternehmensstruktur der nunmehr fusionierte öffentliche Busbetrieb unter dem Dach der CFL fit für die Zukunft sein wird und strukturell künftig keinen Vergleich in Punkto Kosten mit privaten Busunternehmen zu scheuen braucht.
 
Allerdings bin ich mir absolut bewusst, dass bei einem ersten Kostenvergleich dennoch ein Unterschied zu Gunsten der Privatunternehmen auftauchen wird. Der Grund liegt auf der Hand, sind es doch die recht stark unterschiedlichen Lohn- und Arbeitsbedingungen, welche die öffentlichen Betriebe von den Privaten unterscheidet. In Anbetracht des Umstandes, dass die Leistungen, welche Busfahrer*innen des Liniendienstes erbringen ja stets gleich sind und dies unabhängig davon, für welches Unternehmen sie gerade fahren, erscheint dies surreal und völlig inakzeptabel. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte die Devise lauten, alles andere darf getrost als Ausbeutung der Arbeitenden betrachtet werden.
 
Es gilt demnach die Lohnbedingungen der Bediensteten der Liniendienste der privaten Busunternehmer an jene der öffentlichen Betriebe anzugleichen. Auch betreffend die Arbeitsbedingungen muss unabdingbar eine Harmonisierung erreicht werden.
Klar werden die hier geforderten, sozialen Massnahmen die Gesamtkosten des ÖPNV erhöhen, allerdings ist ein ÖPNV, welcher auf Lohndumping basiert, wohl kaum das Modell, welches sich ein sozial denkender Staat wie Luxemburg erlauben sollte.
 
An dieser Stelle möchte ich präziseren, dass meine Überlegungen keinesfalls gegen die, übrigens sehr innovativen, privaten Busunternehmen gerichtet sind, diese sollen ihre wichtige Rolle im RGTR-System behalten. Allerdings würde durch das neu geschaffene öffentliche Busunternehmen, welches seinerseits selbstverständlich gleichberechtigt vom Wachstum des ÖPNV profitieren muss, künftig auch die Massstäbe in Punkto Kosten definiert werden.
 
Guy Mathey, Stegen