Jan Philipp Reemtsma im Gespräch mit Caroline Mart

Pressetext vum Institut Pierre Werner:

Krieg, Gewalt, Antisemitismus, Freiheit der Rede: Themen wie diese treiben uns in der Gegenwart um. Doch neu sind sie nicht. Der bekannte deutsche Sozialforscher Jan Philipp Reemtsma bringt im Gespräch mit Caroline Mart am 19. Juni 2025 um 19:00 Uhr in der Bibliothèque nationale (BNL) aktuelle Phänomene mit historischen Debatten und Ereignissen in Zusammenhang. Das Gespräch, organisiert vom Institut Pierre Werner und der BNL, ist für Interessierte kostenlos.
“Ein bewundernswert originelles Lebenswerk" attestierte der Philosoph Jürgen Habermas Jan Philipp Reemtsma zu seinem 70. Geburtstag. Der Erbe einer Tabakfabrik, geboren 1952, verkaufte früh seine Anteile und betätigte sich daraufhin als Mäzen. So gründete er 1984 das Hamburger Institut für Sozialforschung, das er bis 2015 auch leitete. Weltberühmt wurde das Institut 1995 durch eine Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht. Bekannt wurde Jan Philipp Reemtsma aber auch durch seine Entführung im Jahr 1996, die er und sein Sohn schreibend verarbeiteten.

Hohes Ansehen erwarb sich Reemtsma als Forscher zur Geschichte der menschlichen Destruktivität und mit seinen Arbeiten zu Arno Schmidt und dem deutschen Aufklärer Christoph Martin Wieland. Reemtsma war Honorarprofessor für Neue Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Sein breites Schaffen wurde mit zwei Ehrendoktorwürden und zahlreichen Auszeichnungen wie dem Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin sowie dem Weimar-Preis geehrt. Reemtsma lehnte die Annahme des ihm angetragenen Bundesverdienstkreuzes ab.

Sein zuletzt erschienenes Buch “Sagt, hab ich recht?” Drei Reden zur Gegenwart alter Probleme (Hamburger Edition, 2024) bietet die Grundlage des Gesprächs in Luxemburg. Darin sagt Reemtsma: “In der Regel sind Probleme, mit denen man in seiner Gegenwart konfrontiert ist, gar nicht so neu, wie man fürchtet, und oft fürchtet man sie nur, weil man sie für neu hält.”

Diese Veranstaltung wird vom Institut Pierre Werner organisiert, mit der Unterstützung der Bibliothèque nationale du Luxembourg und der Universität des Saarlandes

Praktische Informationen:
Donnerstag 19.06.2025 - 19h00 Uhr
Bibliothèque nationale, 37D, Avenue John F.Kennedy, Luxembourg
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
Weitere Informationen auf www.ipw.lu