Haut gesi mir de Marc Aurel haaptsächlech als Philosoph. Ma seng Schrëfte waren ni dofir geduecht, verëffentlecht ze ginn. Zu senger Zäit als réimesche Keeser hat hien en aneren Image.

Wie sech net aus der Rou brénge léisst, gëtt gären als “stoesch” bezeechent. De Stoizismus, als philosophesch Schoul, geet bis op déi al Griichen zeréck. Zu Tréier steet den Ament e réimesche Keeser am Fokus, deen net nëmme philosophéiert huet.

Dr. Marcus Reuter:
"Er hat sehr lange und brutale Kriege geführt. Die sind dargestellt auf der Markus-Säule, heute noch in Rom zu sehen. Was wir da auf dieser Säule sehen sind teilweise sehr erschreckende und verstörende Bilder. Wir sehen wie Kriegsgefangene, wehrlose Männer, enthauptet werden. Nach heutigen Massstäben sind das Kriegsverbrechen. Aber das war ein offzielles Staatsmomument, das haben die Römer gut gefunden. Das hat man von einem guten römischen Kaiser erwartet, dass er mit aller Brutalität die Feinde des Reiches vernichtet. Und das passt aus unserer heutigen Sicht eigentlich nicht so recht zu einem Philosophen-Kaiser."
 
Als Keeser hat de Marc Aurel och nach als Marcus Aurelius bekannt nawell gutt ze dinn: wärend senger Regentschaft gouf et eng sëllegen Erausfuerderungen.
 
Dr. Marcus Reuter:
"Es beginnt zunächst mit dem Parther-Krieg im Osten. Die Perser greifen das römische Reich an, da muss sich Rom fünf Jahre lang in erbitterten Kriegen wehren. Dann bricht die Pest über das römische Reich hinein, die auch sehr viele Tote fordert. Die nächste Katastrophe sind die Markomannenkriege an der Donau, die Marc Aurel mindestens 12 Jahre lang, bis zu seinem Tod, beschäftigen. Er stirbt dann auch, 180 nach Christus, an der Donau."
 
Wat ass dann elo Stoizismus?
 
Dr. Marcus Reuter:
"Es wird immer bezeichnet als Philosophie der Gelassenheit:
Nimm das, was man nicht ändern kann, als gegeben hin. Ärger dich nicht darüber, reg dich nicht auf. Ein weiterer Wesenszug der Stoa ist ein gewisses Pflichtgefühl gegenüber der Allgemeinheit. Tue Gutes für die Allgemeinheit, setz dich für ein gerechtes Leben ein, setz dich für deine Mitmenschen ein, nimm deine eigenen Interessen zurück."
 
Vill Ausstellungsstécker, déi esou nach ni beienee waren, gëtt et bis den 23. November am Rheinische Landesmuseum zu Tréier ze gesinn.