Wie alle Jahre wieder um die Silvesterzeit lief der Klassiker „Dinner for One“ kürzlich im Fernsehen.

In diesem skurrilen Theaterstück geht es bekanntlich um eine ältere Dame, die ihren Geburtstag jedes Jahr gemäß einer gleichbleibenden Prozedur feiert, und das mit allerhand Absurditäten. Mit einem ähnlichen "Theater" mit absurden festen Prozeduren muss sich auch ProVelo jährlich herumschlagen...

Einen Geburtstag feiert nämlich auch die ProVelo.lu asbl (gegründet unter dem Namen Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ, mit Sitz in Luxemburg Stadt) im kommenden Jahr, und zwar den runden 40.!

Gebührend feiern möchte ProVelo diesen mit einem großen Fahrradfest in der Hauptstadt, am liebsten im Rahmen eines autofreien Sonntags, und hat so – wie jedes Jahr seit dem bisher ersten und einzigen "Vëlosfest" im Jahr 2021 – im Oktober eine Anfrage bei der Stadt Luxemburg gestellt, dieses Fest doch bitte zu genehmigen.

Wie jedes Jahr gemäß der gleichen Prozedur, zieht die Stadt Luxemburg eine Entscheidung allerdings fast bis in die Unendlichkeit und zwingt ProVelo womöglich einmal mehr dazu, sich nach anderen Alternativen für sein Fest umzusehen... Schließlich will ein solches großes Event von langer Hand geplant sein und lässt sich nicht in ein paar Wochen aus dem nichts herbei zaubern.

Warum will die Stadt Luxemburg sich nicht mit einem jährlichen Fahrradfest schmücken?

Sich gar jährlich aufs schönste herausputzen, ganz nach dem Motto „La Ville est belle“ des ersten (und bisher einzigen) autofreien Tags in der Hauptstadt im Jahr 2017? Die Einwohner und Besucher dazu animieren, die Straßen mal anders, stressfrei, ohne Abgase, in guter Atmosphäre zu erleben, so wie es in anderen europäischen Hauptstädten bereits jährlich (oder noch öfter) der Fall ist?

Das wäre dann mal eine Angewohnheit, bei der man sich freuen könnte wenn die Haltung des Schöffenrats lautet "Same procedure as every year!“

Denn wenn die politischen Verantwortlichen der Stadt Luxemburg das Fahrrad zelebrieren wollten, hätten sie schon längst entscheiden können, dass ein solches Fest stattfinden MUSS und ihre Beamten damit beauftragen können, das WIE (mit ProVelo) auszuarbeiten, statt sich hinter den Beamten zu verstecken und auf angeblich „notwendige“ Analysen für eine Entscheidung zu verweisen, um ProVelo damit wieder einmal, wie schon in den Jahren zuvor, unsäglich Lange
hinzuhalten um die Organisation der Veranstaltung damit zu erschweren/verhindern.