"La chocolatería de Soppexcca"

Die Kaffeekooperative Soppexcca beschloss vor ungefähr 2 Jahren, eine kleine Schokoladefabrik namens „Chocolates Quetzalcoatl“ ins Leben zu rufen.
Die Idee kam unter anderem von Jairo Rivera, welcher im Bereich Jugendarbeit bei Soppexcca tätig ist. Das Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu bieten, da das Leben auf dem Land oft hart ist und es nicht immer Arbeit für alle gibt, vor allem nicht für die Mädchen.
Angefangen hatte alles mit der Idee, sich irgendwann einmal selbstständig machen zu können mit dem kleinen Betrieb. So taten sich 6 Jungs und 4 Mädchen aus den umliegenden Gemeinden zusammen und bildeten die Gründungsmitglieder der „artesanalen“ Schokoladenfabrik.
Am Anfang gestaltete sich die Arbeit sehr schwierig, da nur wenig Geld da war um moderne Maschinen anzuschaffen. Oft mangelte es auch an Kapital um Rohstoffe wie Kakao und Zucker zu kaufen. Aber die Mädchen und Jungs aus Jinotega ließen sich davon nicht unterkriegen und kämpften weiter um ihren kleinen Betrieb und dessen Bestehen. Mit der Zeit steigerten sich die Verkaufszahlen und erste kleine Erfolge waren zu spüren.
Doch innerhalb des ersten Jahres waren schon einige Abgänge zu verzeichnen. Fünf Jugendliche hatten sich aus privaten Gründen aus der Schokoladenfabrik zurückgezogen.

Heute 2 Jahre später leiten Heydy, Diana, Haris, Evert und Kevin „Chocolates Quetzalcoatl“. Unter der Woche arbeiten die fünf daran drei verschiedene Geschmackssorten Schokolade (Kakao pur, Café und Erdnuss) herzustellen. Der organische Kakao wird von einem der Produzenten der Soppexcca aus der Gemeinde „El Cúa“ geliefert.
Nachdem die Kakaobohnen geröstet und gemahlen wurden, wird der Zucker untergemischt und die ganze Masse erstmal kalt gestellt. In einem Wasserbad wird die Schokoladenmasse unter ständigem Rühren erhitzt. Im nächsten Schritt gibt man die Schokoladenmasse in eine Rührmaschine, wo sie eine ganze Weile untereinander gehoben wird. Am Ende wird sie in Förmchen gefüllt, kalt gestellt, danach verpackt und schlussendlich etikettieren.
Mittlerweile wird die Schokolade in verschiedenen Cafés, Hotels, Restaurants und Kulturzentren in Estelí, Matagalpa und Jinotega verkauft. In den nächsten Monaten ist vorgesehen, noch weiter zu expandieren, sogar schon in Richtung Managua.
Im Mai waren die Jugendlichen sogar schon auf verschiedenen Messen, wie der FENITUR und der EUROFERIA in Managua vertreten. Durch den gesteigerten Verkauf der Schokolade und einen kleinen Kredit konnten nun endlich eine Temperier- und eine Conchiermaschine gekauft werden, womit die Textur und somit die Qualität der Schokolade deutlich verbessert werden kann.
Am Wochenende fahren die Jugendlichen nach Hause zu ihren Familien. Heydy ist seit zwei Jahren verheiratet und hat vor zehn Monaten Zwillinge bekommen, welche unter der Woche bei ihrer Mutter aufwachsen, während Heydy und ihre Schwester Diana in Jinotega arbeiten. Haris und Kevin studieren samstags und sonntags und arbeiten auf einen Abschluss im Bereich Agraringenieur hin.
„Durch die neuen Maschinen können wir nun endlich die Qualität unserer Schokolade verbessern und damit hoffentlich auch unsere Verkaufszahlen steigern“, so Haris. Die Konkurrenz ist groß, doch die fünf Jinoteganer sind überzeugt davon, dass sie es schaffen werden mit den anderen Schokoldenherstellern in Nicaragua mitzuhalten. Die Geschäftsführerin der Kooperative, Doña Fátima Ismael, unterstützt die Fünf in jeglicher Hinsicht und setzt groβe Hoffnungen in „Chocolates Quetzalcoatl“.
