Heute, am Tag der Kinderrechte, möchte ich über etwas sprechen, das viele von uns täglich betrifft, uns aber oft nicht bewusst ist: unser Leben in der digitalen Welt. Soziale Medien gehören für uns zum Alltag. Sie lassen uns lachen, uns ausdrücken und mit Freunden in Kontakt bleiben, die weit weg leben. Sie eröffnen Möglichkeiten, die vorher undenkbar schienen. Gleichzeitig zeigt sich, dass diese Welt nicht nur helle Seiten hat, sondern auch Schatten werfen kann, die man erst sieht, wenn man genau hinschaut.

Viele Jugendliche fühlen sich unsicher, ohne dass es jemand bemerkt. Sie vergleichen sich mit anderen, erleben Kritik oder Ablehnung, die oft anonym oder versteckt kommt. All das wirkt sich auf ihr Selbstvertrauen, ihre Gefühle und ihr tägliches Wohlbefinden aus. Die digitale Welt ist kein ungefährlicher Ort. Kinderrechte wie Schutz, Bildung, Privatsphäre und Teilhabe werden dort oft auf die Probe gestellt. Und trotzdem spricht kaum jemand offen darüber, obwohl es wichtig wäre, dass wir erkennen, wie unsere Handlungen und Entscheidungen im Netz das Leben anderer beeinflussen können.

Dabei geht es nicht nur um Gesetze oder Regeln, sondern auch um die Verantwortung, die wir selbst tragen. Jeder von uns kann überlegen, wie wir uns online verhalten, wie wir miteinander umgehen und wie wir die Rechte anderer respektieren. Wer lernt, aufmerksam zu sein, der stärkt nicht nur seine eigene Position, sondern auch die der anderen. Es geht nicht um Verbote oder Kontrolle, sondern darum, ein Bewusstsein für Empathie und Verantwortung zu entwickeln und zu verstehen, dass Kinderrechte auch in digitalen Räumen gelten.

Es ist leicht zu denken, dass Online-Erfahrungen nur virtuell sind und uns nicht wirklich betreffen. Doch das stimmt nicht. Unsere Gefühle, unsere Gedanken und unser Selbstbild werden durch diese Welt geprägt. Es liegt an uns, uns dieser Realität zu stellen, die eigene Nutzung zu hinterfragen und dafür zu sorgen, dass soziale Medien zu einem Raum werden, in dem Jugendliche ihre Rechte leben können, ohne Angst, Druck oder Unsicherheit.

Der Tag der Kinderrechte erinnert uns daran, dass unsere Rechte keine Selbstverständlichkeit sind. Sie müssen jeden Tag geachtet und verteidigt werden, vor allem in einer Welt, die immer stärker von digitalen Medien geprägt ist. Wir dürfen nicht wegsehen. Wir müssen handeln, aufmerksam bleiben und uns fragen, wie wir die Chancen, die diese Welt bietet, nutzen können, ohne dass Rechte verletzt werden. Jede Handlung, jedes Gespräch und jede bewusste Entscheidung kann helfen, die digitale Welt sicherer zu machen, nicht nur für uns selbst, sondern für alle Kinder, die hier leben und aufwachsen.