
© éditions Guy Binsfeld
Dee jonken Alex muss sech mat der beonrouegender Vergaangenheet vu sengem demenzkranke Papp auserneesetzen.
In seinem neuen Roman „Bildnis eines jungen Mannes“ konstruiert Marc Graas das Psychogramm eines Familiengefüges, das durch das plötzliche Auftauchen einer vergessen geglaubten Vergangenheit ins Wanken gerät.
Alex hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu seinem Vater Nicolas. Durch den frühen Tod seiner Mutter sowie das Fehlen jeglicher Zuneigung vonseiten des Vaters verbrachte Alex eine einsame Kindheit. Das Elternhaus auf dem Limpertsberg, das voller Gerümpel und alter Kunstwerke steht, bedrückte ihn ebenso wie die Kriegsgeschichten, die Nicolas immer wieder aus seiner Zeit als Zwangsrekrutierter erzählt.
Trotzdem lebt Alex auch als Erwachsener noch bei seinem zunehmend dement werdenden Vater und führt mit ihm eine Buchhandlung.
Eines Tages steht ein Fremder vor der Haustür und will über Nicolas und dessen Taten während des Zweiten Weltkriegs reden. Schnell wird klar: Es geht um mehr als nur Vergangenheitsbewältigung. Plötzlich stehen der Ruf und das Erbe des Vaters auf dem Spiel. Da Nicolas aufgrund seiner fortgeschrittenen Demenz mittlerweile nicht mehr zur Rede gestellt werden kann, liegt es an Alex, den Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen aufzudecken.
In teils satirischer Manier verschafft der Autor einen psychologisch-analytischen, fiktionalen Einblick in eine komplexe Familiendynamik im Luxemburg der 90er Jahre – eine Auseinandersetzung mit Geschichte, Schuld und Lügen.

© Heiko Riemann
Über den Autor:
Marc Graas, 1963 als Sohn des Luxemburger Künstlers und Schriftstellers Gustav Graas geboren, studierte Medizin an der Universität Innsbruck. Seit 1996 ist Graas als Psychiater und Psychotherapeut in Luxemburg tätig, wo er sich für die Humanisierung der Psychiatrie einsetzt.
Er ist Autor von Kriminalromanen wie Die Männer im Schatten (2009), Eiszeit (2013) und Der letzte Fischer von Hafnir (2018). Bildnis eines jungen Mannes ist seine erste Veröffentlichung bei den éditions guy binsfeld.
2 Froen un de Marc Graas:
Anescht wéi a verschiddene vun den éischte Romaner kommen hei keng iwwernatierlech Elementer mat an d'Spill. Et geet ëm d'Relatioun tëscht engem jonke Mann a sengem Papp?
Marc Graas:Jo, de Papp ass dement an deen huet natierlech Geheimnisser a sengem Liewen déi en elo net méi ka reveléieren, an de Jong entdeckt se staunend.
Dës Geheimnisser féieren zeréck an d'Zäit vum zweete Weltkrich?
Marc Graas: Et ass genau dat. Et geet ëm eng Identitéitsfro, et ass een villäicht en aneren wéi een am Ufank gemengt huet, et ass eng aner Liewensgeschicht déi villäicht net esou harmlos ass wéi déi wéi de Papp sech offiziell ëmmer ausginn huet.
MARC GRAAS
BILDNIS EINES JUNGEN MANNES
Roman
128 Seiten, 134 × 210 mm
Broschiert mit Schutzumschlag
ISBN: 978-99959-42-87-8
20 €

De Marc Graas signéiert säi Roman bei der Buchvirstellung an der Librairie Ernster / © RTL/Bea Kneip