
Der Ruf nach Freiheit ist wohl so alt wie die Menschheit. Einst der Ruf der Sklaven, schon immer der Ruf von Heranwachsenden gegenüber ihren Eltern und heute? Aktuell ist es der Wunsch nach politischer Freiheit in einer scheinbar funktionierenden Demokratie.
Der deutsche Duden nennt 3 Definitionen von Freiheit:
Wenn man sich das durchliest, drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt eine reelle Freiheit gibt?
Wir sind verpflichtet arbeiten zu gehen, dürfen nicht auf Privatgelände eindringen ohne dass uns juristische Konsequenzen drohen und sollten uns nicht, das Recht nehmen jmd. zu überfallen, da uns ebenfalls eine Strafe blüht. Echte Freiheit gibt es wohl nur als selbstversorgender Einsiedler auf herrenlosem Gebiet.
Wieso sind wir also eingeschränkt in vielen Hinsichten? Wenn mehrere Menschen zusammenleben und dies nicht wie eine gesetzeslose wilde Horde, bedarf es Regeln. Im besten Falle welche der Ordnung und dem Schutz der Gruppe zu Gute kommen und gleichzeitig welche, die dem einzelnen nicht komplett seine individuellen Rechte rauben. Dies hat sich im Laufe der Jahrhunderte kulturell, wenn auch länderspezifisch unterschiedlich etabliert. Denkt man zurück, dass vor 100 Jahren die Frauen um ihre Grundrechte kämpften, könnte man doch meinen, heute an der Spitze jeglicher Gesellschaftsfreiheiten angekommen zu sein. Genau dieser Gedanke drängt sich mir immer mehr auf unter dem Motto „wenn es dem Esel zu bunt wird…“ Beachte man (ohne dies zu bewerten) die nicht enden wollenden Gendermöglichkeiten, Heranwachsende, welche sich weigern, mehr als 30 Stunden zu arbeiten und dies auch nur mit Powernapping, Work-Life-Balance, Homeoffice und firmeneigenem Fitnesscenter bei besten Löhnen. Dabei verdrehen die älteren Generationen verständnislos und genervt die Augen.
Dies zieht sich aktuell durch alle Bereiche. Eltern gaben ihren Sprösslingen noch nie so viele Freiheiten und lassen sich dafür immer mehr auf der Nase rumtanzen. Die Polizei verliert nachweislich an Autorität, Lehrer bekommen Post vom Rechtsanwalt, wenn sie warnend den Finger heben. Aber die Freiheit des einzelnen hört da auf, wo die Freiheit des Nächsten beginnt! Oder etwa nicht?
Eine Demokratische Regierung soll im Sinne des Kollektivs handeln und im Zweifel für die Ordnung und den Schutz der Gesellschaft im Ganzen. Dass man nicht jeden einzelnen zufrieden stimmen kann ist die Regel. Dass so einiges gesellschaftlich und politisch falsch läuft ist leider nicht von der Hand zu weisen. Der Wähler soll genug Möglichkeiten haben, zu entscheiden wen er in der Regierung haben möchte. Aktuell sind viele Bürger unzufrieden und suchen nach Alternativen. Ob die Freiheitsbewegung das Ziel ist, bezweifle ich. Aber immerhin bringen diese Mutigen genügend Wirbel, um eventuell den einen oder anderen verstaubten Sitzplatz zu räumen. Ich trinke im Herbst dann „lieber Tee“…
Carole Lexis-Weis